
Feenabgesang
(von BitStreamer)
Alles, was mir jemals wichtig,
gab ich immer nur für sie.
Alles das ist null und nichtig
und des Lebens Parodie.
Rosen ließ ich ihr erblühen,
Verse schrie ich in die Welt.
Nun, im schönen Abendglühen,
hat sie sich einfach abbestellt.
Ach, wie habe ich gekämpft,
das Leben wie ein EKG.
Alles Mut hat mir gedämpft
meines Herzens Zauberfee.
Schön, daß mir die Sinne schwanden,
traf ich sie und war die Zeit.
Nun, da ihre Zweifel landen,
schmeck' ich nur noch Bitterkeit.
Ihren Mut und Geist zu erben,
ihr zur Seit' zu steh'n im Sinn,
war ich bereit, für sie zu sterben
und nun bin ich mittendrin.
Sicher bau' ich neues Leben,
sicher bin ich selbst mir treu.
Sicher auch: in meinem Streben
hat mich verschlungen längst der Leu.
Der Löwe, dem ich selbst entsproß,
tief im August dem Mutterschoß,
bricht mir heut' wohl das Genick
mit seinem trügerischen Glück.
Rotes Haar und Mandelaugen
können nur zum Irrsinn taugen,
doch nie zu eig'nen Leibes Schaden -
sie schaden meinem Lebensfaden.
Dem Faden, der in Nornenhand
schon lange viel zu straff gespannt
und voll mit Knoten ist besetzt -
fast hat er mich zerfetzt.
Was soll ich tun, was werd' ich machen,
wenn alle Welt mir nicht gefällt?
Ich werd' gewiß nicht drüber lachen,
was Besseres ist mir bestellt.
Ich werde toben, werde schreien,
wie ich es nie vor anderen tu'.
Werd' Krüge in die Landschaft speien -
dann hat die liebe Seele Ruh'.